„Den Auftakt bildet ein erfrischendes Jugendwerk von Mozart“, sagt Joachim Trost. 1772 brach Mozart mit seinem Vater zur dritten Reise nach Mailand auf. Sie wollten dort die Premiere einer Oper vorbereiten. Eine Reise von Salzburg nach Mailand war damals lang und beschwerlich, Smartphones gab es noch nicht. Der 16-jährige Mozart musste sich die Zeit anders vertreiben. Aus Bozen schrieb der Vater nach Hause: „Der Wolfgang befindet sich auch wohl; er schreibt eben für die lange Weile ein quatro.” Die so entstandenen Werke sind als „Mailänder Sinfonien“ bekannt: kurze, dreisätzige Werke voll sonniger Melodien.
Mathematische Klänge
Der estnische Komponist Arvo Pärt bewunderte seinen britischen Kollegen Benjamin Britten, ist ihm aber nie begegnet. Ihm zu Ehren schrieb er den „Cantus in Memoriam Benjamin Britten“. „Es ist ein sehr persönliches Stück“, sagt Trost. Darin verbindet Pärt alte Kompositionstechniken aus dem Paris des 12. Jahrhunderts mit einem doppelten Kanon für Streicher und Glocke. Ganz leise beginnend, ergibt sich eine Stimme aus der vorigen in mathematisch berechneten Beziehungen – eine Oktave tiefer, halb so schnell. So entsteht eine vielschichte Meditation über harmonische Grundtöne.
Immer wieder gibt das Sinfonieorchester jungen Solisten die Möglichkeit, mit Orchester zu musizieren. In Weissenau wird Oskar Kaiser die Virtuosenstücke „Introduktion und Tarantella“ und „Zigeunerweisen“ von Pablo Sarasate spielen – basierend auf Volkstänzen aus Italien und Ungarn verbinden sie rasante Schnelligkeit und komplexe Technik mit viel Seele, heißt es in der Pressemitteilung. Kaiser hat bereits vor eineinhalb Jahren mit dem Orchester Tschaikowskis Violinkonzert gespielt. Damals war er Schüler, heute studiert er am Konservatorium in Feldkirch. „Ich kenne Oskar schon seit der fünften Klasse“, sagt Trost. „Ich bin gespannt, wie er sich weiter entwickelt hat.“
Böhmische Tanzrhythmen
Ein selten aufgeführtes Stück ist „Idyll“ des Tschechen Leos Janacek. Er ist eher für Opern bekannt, „Das schlaue Füchslein“ etwa lief vor wenigen Jahren im Rahmenprogramm der Bregenzer Festspiele. „Janacek hat in „Idyla“ böhmische Tanzrhythmen und Spielfreude aufgenommen, es ist ein Werk von zum Teil herber Schönheit“, sagt Trost. Janacek setzte Eigenheiten der tschechischen Sprache und Elemente der Volksmusik in moderne Klänge um und beeinflusste damit die Musik des 20. Jahrhunderts.