William Shakespeare muss ein unglaublicher Menschenkenner gewesen sein. Wie er menschliche Zerrissenheiten und Konflikte, komische Verstrickungen und Leidenschaften schilderte, ist bis heute unerreicht. Entprechend oft sind seine Werke zu Vorlagen für musikalische Werke geworden. Das Sinfonieorchester Friedrichshafen hat sich für die Serenade im Juli Musik vorgenommen, die auf sich Shakespeares Werke bezieht. Unter dem Motto „Hör nach bei Shakespeare“ wird es am Mittwoch, 17. Juli, um 20:30 Uhr im Innenhof des Neuen Schlosses Tettnang Ouvertüren, Konzert- und Balletmusik präsentieren. Die Leitung hat Musikdirektor Joachim Trost .
Die Dramen und Komödien Shakespeares boten vor allem Stoff für Opern. In der Ouvertüre zu „Otello“ findet Gioacchino Rossini für Eifersucht und Verzweiflung Othellos, die Beschwörungen Desdemonas und die perfide Intrige Jagos dramatische Farben. Voll musikalischen Humors ist die Oper „Die Lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai, in der Ouvertüre lacht es durch die Musik. Die tragischste aller Liebesgeschichten wurde bei Charles Gounod zu „Roméo et Juliette“. Bereits die ersten Takte der Ouvertüre betonen das drohende Unheil für die junge Liebe. Letztlich ist auch das Musical „West Side Story“ eine neuzeitliche Version des alten Themas. Shakespeare inspirierte auch reine Konzertmusik: Felix Mendelssohns Musik zum „Sommernachtstraum“ verbindet wie sein Vorbild derben Humor mit duftigem Elfenzauber, der darin enthaltene Hochzeitsmarsch dürfte sein am häufigsten gespieltes Stück sein.
Mit dem Violinkonzert von Felix Mendelssohn wird Oskar Kaiser als Solist auftreten. Er erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von neun Jahren. Im Jahr 2013 begann er bei Rudolf Rampf ein Künstlerisches Basisstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch. Dort absolviert er seit 2016 in der Klasse von Rudens Turku ein Künstlerisches Diplomstudium. Er trat schon bei bekannten Festivals, wie den International Holland Music Sessions oder den Seefelder Musiktagen auf. Mit dem Sinfonieorchster Friedrichshafen war er bereits mit einem Satz aus Tschaikowskys Violinkonzert sowie mit Bravurstücken von Pablo de Sarasate zu hören. Er wird den zweiten und dritten Satz des Konzerts von spielen. Mit nur 13 Jahren hatte Mendelssohn dieses Werk geschrieben, das zu den bekanntesten Violinkonzerten der Romantik gehört. Dazu kommt „Salut d´Amour“, mit dem Edward Elgar 1888 seiner späteren Frau Alice den Heiratsanstrag machte.
Im Vorverkauf gibt es Karten für das Konzert im Spektrum Tettnang und bei Musik Fischer in Friedrichshafen. Die Karten kosten 18 Euro oder 20 Euro an der Abendkasse. Mitglieder können zwei ermässigte Karten im Vorverkauf erwerben.
Termin:
„Hör nach bei Shakespeare“: Mittwoch, 17. Juli, 20:30 Uhr, Neues Schloss Tettnang, Sinfonieorchester Friedrichhafen unter der Leitung von Musikdirektor Joachim Trost, Werke von Mendelssohn, Nicolai, Elgar, v. Weber, Rossini, Gounod, Bernstein