Wir laden ein zu unserem nächsten Konzert am Samstag, 22.12.2018, um 19:30 Uhr im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen.
Wir starten mit Franz Liszts sinfonischer Dichtung „Les Préludes“. Das 1854 fertiggestellte Werk ist im Grunde eine mehrsätzige Symphonie in einem Satz: Aus der getragenen Einleitung entwickelt sich eine kraftvolle Fanfare, der ein inniges Lied und eine leichte Pastorale folgen. Schließlich wird die Fanfare im Rahmen eines „Allegro marziale“ wieder aufgenommen. In seiner Einleitung zu „Les Préludes“ schreibt Liszt: „Was anderes ist unser Leben, als eine Reihenfolge von Präludien zu jenem unbekannten Gesang, dessen erste und feierliche Note der Tod anstimmt?“
Felix Klieser ist unser Solist beim Sinfoniekonzert im Dezember. Foto: Meike Helbig
Mit 18 Jahren komponierte Richard Strauss sein erstes Hornkonzert für seinen Vater Franz, den angesehensten Waldhornisten seiner Zeit. Dieser lehnte es jedoch ab, das Werk zu spielen. „Zu schwer“ lautete sein Kommentar. In der Uraufführung mit Klavier übernahm sein Schüler Bruno Hoyer den virtuosen Solopart. In dem romantisch-farbigen Werk ist der Einfluss der Klassik noch hörbar, die Orchestrierung ist schon echter Individualstil. Wir konnten für die Aufführung den Hornisten Felix Klieser gewinnen. Obwohl er ohne Arme geboren wurde, spielt er seit seinem fünften Lebensjahr Horn. Schon als Jugendlicher gewann er zahlreiche Wettbewerbe, studierte mit 13 Jahren als Jungstudent an der Musikhochschule Hannover und zählt seit dem Abschluss seines Studiums zu den Weltbesten auf diesem Instrument. So hat er bereits in der Berliner Philharmonie und der Elbphilharmonie konzertiert und war bei der Schubertiade zu Gast.
Die vierte Sinfonie von Johannes Brahms entstand im Urlaub. Er schrieb sie in den Sommern 1884 und 1885 im steirischen Mürzzuschlag. Mit selbstironischen Worten sandte er den ersten Satz an Elisabeth von Herzogenberg: „Im Allgemeinen sind ja die Stücke von mir angenehmer als ich, und findet man weniger daran zu korrigieren?! Aber in hiesiger Gegend werden die Kirschen nicht süß und eßbar – wenn Ihnen das Ding also nicht schmeckt, so genieren Sie sich nicht. Ich bin gar nicht begierig, eine schlechte Nr. 4 zu schreiben.“ Die Freundin erkannte die Besonderheit der vierten sofort: „Man wird nicht müde, hineinzuhorchen und zu schauen auf die Fülle der geistreichen Züge, seltsamen Beleuchtungen, rhythmischer, harmonischer und klanglicher Natur.“ Als das Werk in Berlin 1886 aufgeführt wurde, kommentierte der Geiger Joseph Joachim: „Der geradezu packende Zug des Ganzen, die Dichtigkeit der Erfindung, das wunderbar verschlungene Wachstum der Motive noch mehr als der Reichtum und die Schönheit einzelner Stellen, haben mir’s geradezu angetan, so daß ich fast glaube, die e-moll ist mein Liebling unter den vier Symphonien.“
Der Vorverkauf hat begonnen. Mitglieder des Vereins können Karten zu ermäßigten Preisen erwerben, wenn sie an der Vorverkaufsstelle des Graf-Zeppelin-Hauses den Mitgliedsausweis vorlegen.