Shakespeare im Schlosshof

„Hör nach bei Shakespeare“ ist das Motto der Serenade des Sinfonieorchesters Friedrichshafen

Neben Ouvertüren, Konzert- und Balletmusik spielt Oskar Kaiser das Violinkonzert von Mendelsohn

Wie kein zweiter beschrieb William Shakespeare menschliche Zerrissenheiten und Konflikte, komische Verstrickungen und Leidenschaften. Entprechend oft wurden seine Dramen zu Vorlagen für musikalische Werke. Unter dem Motto „Hör nach bei Shakespeare“ präsentiert das Sinfonieorchester Friedrichshafen im Schlosshof Tettnang Ouvertüren, Konzert- und Balletmusik, die sich auf Werke des großen Renaissancedichters beziehen. „Ob es die kaum gebändigten Emotionen der großen Tragödien sind oder die gefühlvoll heitere, zuweilen auch melancholische Intimität seiner Komödien, sie alle haben ihre Umsetzung in Musik erfahren“, sagt Musikdirektor Joachim Trost, der das Orchester leitet.

Solist Oskar Kaiser hat für die Serenade zwei Sätze aus dem Violinkonzert von Mendelssohn ausgewählt. Bild: Corinna Raupach

Shakespeares Theaterstücke boten vor allem Stoff für Opern. In der Ouvertüre zu „Otello“ findet Gioacchino Rossini für Eifersucht und Verzweiflung Othellos, die Beschwörungen Desdemonas und die perfide Intrige Jagos eindringlichen Ausdruck. Voll musikalischen Humors ist die Oper „Die Lustigen Weibern von Windsor“ von Otto Nicolai, in der Ouvertüre lacht es durch die Musik. Die tragischste aller Liebesgeschichten wurde bei Charles Gounod zu „Roméo et Juliette“. Bereits die ersten Takte der Ouvertüre betonen das drohende Unheil für die junge Liebe. „Wir stellen drei Vertonungen zu „Romeo und Julia“ einander gegenüber: den dramatischen Ouvertüren-Beginn Gounods, die Musical-Adaption von Bernstein und die eigenwillig-populäre Fassung von Prokofiev“, sagt Trost.

Mit „Salut d´Amour“ machte der britische Komponist Edward Elgar seiner späteren Frau Alice den Heiratsantrag. Bild: Corinna Raupach

Ergänzen wird das Konzert als Solist Oskar Kaiser. Er studiert seit 2016 Geige am Vorarlberger Landeskonservatorium. Vorher ging er in Tettnang zur Schule und hat bereits mehrfach mit dem Orchester musiziert. Für die Serenade hat er zwei Sätze aus Mendelsohns Violinkonzert ausgesucht. „Leider gibt es nicht viele Kompositionen für Geige zu Shakespeare-Themen. Deshalb habe ich einen Komponisten gewählt, der damit in Verbindung gebracht wird, und das ist bei Mendelssohn oft der Fall. Gerade der dritte Satz des Violinkonzerts passt ganz toll zu Atmosphäre des Konzerts, er ist so festlich, frisch und fröhlich“, sagt Kaiser. Dazu kommt „Salut d´Amour“, mit dem Edward Elgar seiner späteren Frau Alice den Heiratsanstrag machte.

Termin:

„Hör nach bei Shakespeare“

Mittwoch, 17. Juli, 20:30 Uhr, Neues Schloss Tettnang

Sinfonieorchester Friedrichhafen unter der Leitung von Musikdirektor Joachim Trost

Solist: Oskar Kaiser

Werke von Mendelssohn, Nicolai, Elgar, v. Weber, Rossini, Gounod, Bernstein

Tickets: Spektrum Kultur Tettnang, Musik Fischer Friedrichhafen