Unser nächstes Konzert

Am Samstag, 21.12.2019, um 19:30 Uhr im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen spielt das Sinfonieorchester Friedrichshafen unter der Leitung von MD Joachim Trost das Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy und die sechste Sinfonie von Peter Tschaikowsky. Solistin ist Anne Maria Wehrmeyer.

Das Violinkonzert Felix Mendelssohn Bartholdys gehört seit der Uraufführung im Jahr 1845 zu seinen bekanntesten Werken. Es ist dem Geiger Ferdinand David gewidmet, dem Konzertmeister des Gewandhausorchesters zu Leipzig. Nach dem frühen Tod von Davids Eltern hatte Mendelssohns Vater die Vormundschaft für ihn übernommen. Die beiden Jungen verband eine feste Freundschaft. Im Jahr 1838 schrieb Mendelssohn an David: »Ich möchte Dir wohl auch ein Violinkonzert machen für nächsten Winter; eins in e-moll steckt mir im Kopfe; dessen Anfang mir keine Ruhe lässt.« Als es sechs Jahre später fertig war, versprach David, »es so einzuüben, dass sich die Engel im Himmel freuen sollen«.

Das Konzert vereint die klassische dreisätzige Konzertform mit der Empfindungswelt der Romantik: in die schwerelose Geigenstimme webt es Anklänge an Hoffnung und Resignation, Aufschwung und Elegie, Schmerz und Liebe. Kurz nach der Uraufführung spielte der berühmte Geiger Joseph Joachim Mendelssohns Violinkonzert und befand: »Die Deutschen haben vier Violinkonzerte. Das größte, konzessionsloseste stammt von Beethoven. Das von Brahms, in seinem Ernst, eifert Beethoven nach. Das reichste, das bezauberndste schrieb Max Bruch. Das innigste aber, das Herzensjuwel, stammt von Mendelssohn.«

Für uns wird es die junge Geigerin Anne Maria Wehrmeyer interpretieren. 2000 in Berlin geboren, begann sie im Alter von vier Jahren Violine zu spielen. 2009 wurde sie Jungstudentin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, später in Regensburg, Wien und Augsburg. Zur Zeit studiert sie in Berlin bei Antje Weithaas. Mit neun Jahren debütierte sie mit dem Neuen Sinfonieorchester Berlin. Es folgten Auftritte in der Kölner Philharmonie, der Berliner Philharmonie und der Elbphilharmonie Hamburg. Sie konzertiert in Europa, Asien und den USA und errang zahlreiche Preise, unter anderem den 1. Preis beim Bechstein-Wettbewerb Berlin in der Duo-Kategorie und einen 1. Preis beim Lions-Violin-Wettbewerb in Bayern. Sie spielt eine Violine von Carlo Giuseppe Testore, Mailand um 1710, aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds.

Schon er erste Satz von Peter Tschaikowskis sechster Sinfonie lässt hören, warum die Sinfonie „Pathétique“ genannt wird, also „erschütternd, ergreifend, leidenschaftlich“: Er beginnt mit tiefen Quinten, in die das Fagott eine traurige Melodie singt, melancholische Bratschenlinien führen über pulsierende Sechszehntel zu einer Blechbläserfanfare und eine Melodie erzählt von Weite und Sanftmut. Tschaikowski dirigierte ihre Uraufführung kurz vor seinem Tod, am 28. Oktober 1893. Vielen gilt die „Pathétique“ als sein persönliches Requiem, nicht nur, weil er im ersten Satz die Bläser eine liturgische Melodie aus dem orthodoxen Stundengebet zitieren lässt. Tschaikowsky war 53 Jahre alt, als Komponist und Dirigent erfolgreich, aber auch vielen Schmähungen und Anfeindungen ausgesetzt. Die Sinfonie ist ein Seelengemälde in dunklen Farben, von Seufzermotiven geprägt und mit einem elegischen „Adagio lamentoso“ endend. Tschaikowsky sagte über das Werk: „Ich liebe es, wie ich nie zuvor eines meiner musikalischen Produkte geliebt habe“.

Als Einleitung spielen wir Dmitiri Schostakowitschs „Festliche Ouvertüre“, ein rasantes Feuerwerk vertrackter Rhythmen und eingängiger Melodien. Sie wurde 1954 anlässlich des 37. Jahrestags der Oktoberrevolution uraufgeführt. Der Musikkritiker Lew Nikolajewitsch Lebedinsky schreibt über ihre Entstehung, der Dirigent des Festkonzerts habe aus Mangel an passenden Werken Schostakowitsch besucht und gesagt: „Siehst du, Dmitri, wir sind in der Klemme. Wir haben nichts, womit wir das Konzert beginnen können.“ „Geht klar“, habe der geantwortet. Pünktlich zur Hauptprobe zwei Tage später war das Werk fertig. Allerdings vermuten Musikwissenschaftler, dass die Ouvertüre schon früher komponiert und unveröffentlicht war.

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